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DFG-Projekt „Historische Lebenswelten in populären Wissenskulturen der Gegenwart“, skandinavistisches Teilprojekt

Absolutt Viking: Populäre Rezeptionen einer historischen Lebenswelt in der skandinavischen Gegenwartskultur

Zur Hauptseite des Projekts: http://portal.uni-freiburg.de/historische-lebenswelten


Die populäre Darstellung von Geschichte hat gegen Ende des 20. und zu Beginn des 21. Jahrhunderts weltweit einen neuen Höhepunkt erreicht. Die Forschergruppe „Historische Lebenswelten“ untersucht anhand von Fallstudien diesen gegenwärtigen Schub der Popularisierung historischer und prähistorischer Vergangenheiten und will aus den Einzelbefunden einen interdisziplinären kulturwissenschaftlichen Ansatz zur Erfassung und Beschreibung des Phänomens entwickeln. Im Zuge der Forschung soll insbesondere nach den soziokulturellen Funktionen des so vermittelten Geschichtswissens gefragt werden, nach dessen inhaltlicher Beschaffenheit und
medialen Vermittlungsformen.

Den skandinavischen Gesellschaften dienen die Figur des Wikingers und seine historische Lebenswelt seit der Mitte des 18. Jahrhunderts als Medium kollektiver Identitätsbildung. Aus einem Element des literarischen und politischen Diskurses, der sich im Patriotismus des 18. Jahrhunderts, in der skandinavischen Romantik, im Skandinavismus des 19. Jahrhunderts und im skandinavischen nation building des 19. und 20. Jahrhunderts etablierte, wurde ein wichtiges Element der gegenwärtigen Alltagskultur und der kommerziellen Vermarktung, das allen skandinavischen
Ländern gemein ist.

Im Gegenzug zur politisch motivierten Rezeption der Wikingerzeit im 19. und 20. Jahrhundert und zur diffusen Kommerzialisierung in der Gegenwartskultur untersucht das skandinavistische Teilprojekt zwei populärkulturelle Rezeptionsformen - das skandinavische Freilufttheater und den nordischen Extreme Metal – in Bezug auf die Darstellung von Geschichte, die Motivation der Akteure sowie die performatorische bzw. bildliche Umsetzung.

Das Unterprojekt Anz konzentriert sich auf aktuelle Ausformungen der Wikingerspiele in Dänemark und Norwegen und untersucht auf lokaler Ebene sowohl die Fortschreibung der Theatertradition des 19. Jahrhunderts und die Freiluft-Geschichtstheaterbewegung des 20. Jahrhunderts als auch die fundierende Funktion für eine ‚nationale‘ Lokalkultur.

Das Unterprojekt von Helden analysiert auf lokaler und globaler Ebene die Funktion von Nationalsymbolen und ihre Auswirkungen auf die Konstruktion kultureller Identität anhand exemplarisch ausgewählter Musikalben norwegischer und finnischer Extreme Metal-Bands im 20. und 21. Jahrhundert.

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