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Institutsgeschichte

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Wolfgang Behschnitt, Angelika Nix, Thomas Mohnike
Kurzer Abriss der Geschichte der Skandinavistik in Freiburg

Eine traditionell enge Beziehung zum Norden kann man der Freiburger Albert-Ludwigs- Universität sicherlich nicht nachsagen. Dies liegt wohl nicht nur an der geographischen Ferne, sondern auch an dem konfessionellen Graben, der sich nach der Reformation für lange Zeit weit vor der Nord- und Ostseeküste auftat (schon die Universität des nahen Heidelberg war protestantisch) und den wissenschaftlichen Kontakt in die skandinavischen Länder erschwerte - und wohl auch uninteressant werden ließ. Die Nähe zur Katholischen Kirche und zu den Jesuiten war insbesondere an der Freiburger Universität strukturbestimmend.

So ist es sicherlich kein Zufall, dass es einer der ersten protestantischen Professoren war, der in Forschung und Lehre sich nordischen Themen widmete. August Friedrich Gfrörer (1803-1861) veröffentlichte 1837 eine umfangreiche und lange Zeit grundlegende Biographie über Gustav Adolf von Schweden. Nach seinem Ruf an die Universität Freiburg als Professor der Geschichte bot er regelmäßig Vorlesungen zur Geschichte des Nordens im Mittelalter an (so jedes Semester vom SS 1855 bis zum WS 1856/57), allerdings ist es nicht unwahrscheinlich, dass diese mangels Zuhörerschaft nicht stattgefunden haben. Freiburg zählte damals mit 200 Studenten zu den kleinsten Universitäten Deutschlands. Movens seiner Forschungen war möglicherweise der Versuch der Überbrückung der Konfessionsgegensätze und ihr Aufgehen im Nationalen: als Mitglied des Parlaments in der Frankfurter Paulskirche brachte er in diesem Sinne einen Antrag auf Wiedervereinigung der beiden großen Konfessionen ein.

Die eigentlichen Ursprünge der Skandinavistik in Freiburg lagen jedoch wie an anderen Universitäten in der sich etablierenden Germanistik. Schon der erste Professor für deutsche Sprache und Literatur, Matthias Lexer (1830-1892, berufen 1863), bot Vorlesungen an, die in der Grimm'schen Tradition stehend den nicht wenig problematischen Einschluss nordischer Quellen in die Analyse der Literatur und Gesellschaft eines deutschen Mittelalters vollzogen: so im SS 1865 zu "Geschichte und System der altdeutschen Religion" und im WS 67/68 zur "Deutsche[n] Mythologie". Sein Nachfolger Ernst Martin (1841-1910) folgte ihm diesbezüglich nicht, initiierte jedoch die für die folgende Entwicklung wichtige Gründung eines neuphilologischen Deutschen Seminars (1874). Mit der Berufung Hermann Pauls (1846-1921, beruf. 1874) wurde die Beschäftigung mit dem Altnordischen auch an der Freiburger Universität zum selbstverständlichen Bestandteil der 'deutschen Philologie'. Er selbst bot eine "Erklärung ausgewählter Lieder aus der älteren Edda" (WS 1885/86) und regelmäßig "Altnordische Übungen" (SS 1887, WS 1888/89, WS 1892/93) an. Unter ihm hielt, zunächst als Privatdozent, dann als Honorarprofessor für Volkskunde Elard Hugo Meyer (1831-1908), den Friedrich Kluge später als (im Gefolge der Grimms) wichtigen Wegbereiter der Volkskunde bezeichnete, u.a. Vorlesungen zur "Germanischen Mythologie" (SS 1890, SS 1897, SS 1899, SS 1901) und zur Edda "in ihrer geschichtlichen und mythologischen Bedeutung" (WS 1896/97, WS 1897/98). Zu seinen bekanntesten Werken gehörte Badisches Volksleben im 19. Jahrhundert (1900), die Germanische Mythologie (1891) und die Mythologie der Germanen, gemeinfasslich vorgestellt (1903), letztere anscheinend so beliebt, dass der Bibliothek des Deutschen Seminars heute beide Exemplare entwendet sind. Friedrich Kluge (1856-1926, berufen 1893) und sein Nachfolger Friedrich Wilhelm (1882-1939, berufen 1919) führten diese Tradition fort. Ab dem WS 1928/29 unterstützte Ernst Ochs, Professor am Bertoldgymnasium und maßgeblicher Herausgeber des Badischen Wörterbuchs, bis zum WS 39/40 den Unterricht im Altnordischen mit fast in jedem Semester angebotenen Kursen zu verschiedenen Sagas, so etwa zur Grettis saga, Laxdoela saga, Eyrbryggja saga und Gísla saga. Die Verbindung der Erforschung der lokalen Traditionen und Sprache und das Interesse für das Altnordische sind sicherlich nicht zufällig eine auffällige Gemeinsamkeit der genannten Forscher.

Mit der Berufung Roman Woerners (1863-1945, berufen 1901) auf den neu eingerichteten Lehrstuhl für Literaturgeschichte fanden erstmals neuskandinavistische Themen Eingang in Forschung und Lehre an der Freiburger Universität. So konnte man im SS 1904 eine Vorlesung zur "Entwicklung der neunorwegischen Literatur, besonders der dramatischen (Ibsen und Bjørnson)" und im SS 1907 über "Henrik Ibsen" hören. Woerner hatte sich 1895 in München mit einer Arbeit über Ibsen habilitiert, die in erweiterter Form als zweibändige Monographie zu Ibsen (1900/1910) erschien. Sein Nachfolger Philipp Witkop (1880-1942) führte diese Themen in Vorlesungen über "Ibsen" (WS 1914/15) und "Ibsen und Strindberg" (WS 1916/17, SS 1921, SS 1923) fort.

Friedrich Wilhelms Nachfolger auf dem Lehrstuhl für Deutsche Philologie wurde Friedrich Maurer (1898-1984, beruf. 1937). Er baute maßgeblich das Fach als Germanische Philologie aus und legte so den personellen und strukturellen Grund für das spätere Institut für Vergleichende Germanische Philologie und Skandinavistik. In einem Schreiben an den Dekan der Philosophischen Fakultät vom 25.7.39 beantragt er die versuchsweise Bewilligung von RM 400,- für das Wintersemester 1939/40, um einen Lektor für Nordische Sprachen, insbesondere Schwedisch, zu gewinnen. Er begründet dies zum einen allgemein mit der großen Bedeutung, die die nordischen Sprachen für das Fach haben, zum anderen damit, dass die Lektüre des Altnordischen erleichtert werden könne, "aber auch um das Studium der modernen nordischen Literaturen und Kulturen zu ermöglichen". Mit Hinweis auf den ausbrechenden Krieg ("die derzeitigen Verhältnisse") wird der Antrag vom Kultusministerium zunächst abgelehnt. Maurer wiederholte den Antrag in einem Schreiben vom 2.12.1940 mit dem Hinweis darauf, dass die nordischen Sprachen in der neuen Prüfungsordnung für das höhere Lehramt mit Französisch, Italienisch und Spanisch gleichgestellt sind. Nach erneuter Ablehung und wiederholtem Antrag wird der Lehrauftrag für das SS 1941 gestattet. Erster Lehrbeauftragter wird Kurt Müller, der Mitte der 20er Jahre u.a. in Uppsala studiert und sich dort auch verheiratet hatte. Auf Betreiben von Maurer wird der Lehrauftrag bis auf weiteres verlängert und ab SS 1943 auf 6 Wochenstunden, ab SS 1946 auf 7 Wochenstunden erhöht. Im Begründungsschreiben vom 20.5.1943 verweist Maurer auf die als stattlich beschriebenen Teilnehmerzahlen: Im Kurs für Anfänger seien zehn Studenten, im Fortgeschrittenenkurs neun und im Gesprächskurs "ein halbes Dutzend". Kurt Müller unterrichtet neben den Sprachkursen im engeren Sinne auch Einführungskurse zu moderner schwedischer Literatur und Kultur.

Neben den Schwedisch-Unterricht treten im WS 1943/44 und WS 1944/45 wohl auch auf Betreiben Maurers erste Lehraufträge für Niederländisch.

Nach dem Krieg teilt Kurt Müller seinen Lehrauftrag für Schwedisch mit H.G.M. Holmberg, ab dem WS 1947/48 führt letzterer sie allein bis zum WS 1957/58 fort. Neben die Sprachausbildung treten Kurse zu Gejer, Strindberg und anderen.


Die Ära Gutenbrunner (1950-1975)

Unter Siegfried Gutenbrunner (1906 - 1984) entstand in Freiburg eine eigentliche Skandinavistik. Das Fach emanzipierte sich institutionell mit der Einrichtung einer Abteilung für Skandinavistik. Gleichzeitig wurden inhaltlich neue, eigenständige Akzente gesetzt: Seit etwa Mitte der sechziger Jahre finden über das bereits bestehende Schwedischlektorat hinaus die anderen skandinavischen Gegenwartssprachen ihren festen Platz im Studienangebot. Und auch die neueren skandinavischen Literaturen tauchen - wenn auch erst rudimentär - in der wissenschaftlichen Lehre auf. Waren diese bisher nur im Rahmen des Sprachunterrichts (sprich: des Schwedischlektorats) präsent, unterrichtet Anfang der siebziger Jahre die Assistentin Christa Kühnhold einige Seminare über Kierkegaard. Und schließlich bietet Gutenbrunner im Sommersemester 1974 - kurz vor seiner Emeritierung - erstmals eine neuskandinavistische Vorlesung an: "Die neuere dänische Literatur: Umrisse, Höhepunkte, Ausstrahlungen".

Der gebürtige Wiener Gutenbrunner promovierte 1931 und habilitierte sich 1936, beides in seiner Heimatstadt. Seit 1941 vertrat er eine Professur in Straßburg und wurde dort 1943 zum planmäßigen außerordentlichen Professor ernannt. Nach dem Krieg war er seit 1946 in Kiel tätig, zunächst als Lektor für Dänisch, ab 1947 als Vertreter der Professur für Germanische Altertumskunde und Nordische Philologie. 1951 übernahm er eine Dozentur im Fach Germanische Philologie an der Philosophischen Fakultät der Universität Freiburg, wo er 1955 zum planmäßigen außerordentlichen Professor und 1959 schließlich zum ordentlichen Professor ernannt wurde. Mit dem Lehrstuhl für "Älteste Germanische Philologie, insbesondere Nordische Philologie" werden erstmals ausdrücklich die skandinavischen Sprachen zum Schwerpunkt erklärt.

Gleichwohl sind die Lehre und Forschung Gutenbrunners ganz selbstverständlich innerhalb der Germanistik angesiedelt. Im Unterricht wechseln sich eigentlich germanistische und (im heutigen Sinne) nordistische Themen regelmäßig ab. Von letzteren seien als Beispiele genannt: Geschichte der Isländersaga (SS 51), Germanische Götterdichtung (SS 52), Altnordische Literatur (SS 54), Kolloquium über deutsche Runeninschriften (SS 54), Germanische Religion von Tacitus bis Snorri (SS 55) und Skaldendichtung (WS 60/61). Ebenso gehört dazu der Unterricht im Gotischen und Altnordischen. Eine offensichtliche Ausnahme stellt die "Einführung in das Neudänische" vom Wintersemester 1955/56 dar. Insgesamt liegt der Schwerpunkt weniger auf sprachgeschichtlichen Themen als auf Literatur und Religion. Dies entspricht den Forschungsinteressen Gutenbrunners. Er promovierte als Schüler Rudolf Muchs mit einer Arbeit zur Germanischen Altertumskunde, und diese blieb während seiner ganzen akademischen Laufbahn ein wesentlicher Bestandteil seiner Tätigkeit. Zu nennen sind neben der Dissertation über Müllenhoffs ‚Deutsche Altertumskunde' im Lichte heutiger Wissenschaft. Die Germanen und Kelten. Stammeskunde (1931) u.a. die Bände Die germanischen Götternamen der antiken Inschriften (1936) und Germanische Frühzeit in den Berichten der Antike (1939). Aus der Vielzahl der Aufsätze, die in den folgenden Jahrzehnten bis zu seiner Emeritierung erschienen, soll hier nur der gemeinsam mit Heinz Klingenberg verfasste Beitrag "Runenschrift, die älteste Buchstabenschrift der Germanen" (1967) hervorgehoben sein. Daneben publizierte Gutenbrunner eine Reihe von Aufsätzen zu literaturgeschichtlichen Themen. Die größte Verbreitung hat aber vielleicht ein Buch gefunden, dessen Thema eher am Rande seiner eigentlichen Forschungsschwerpunkte stand: die als eine Einführung ins Alt- und Urnordische konzipierte Historische Laut- und Formenlehre des Altisländischen von 1951.

Das schon bei Gutenbrunners Amtsantritt bestehende Schwedischlektorat hatte bis 1958 H.G.M. Holmberg inne. Gewöhnlich wurden pro Semester drei Sprachkurse, meist auch ein Lektürekurs unterrichtet. Nachfolger Holmbergs als Lektoren waren Oskar Bandle (1962-65), Ingela Josefson (bis 1969), Karin Naumann (1969) und Eleonor Engbrant Heider (1969-2001). In einem Interregnum (1959 bis 1962) wurde Schwedisch durch den Lektor für Deutsch als Fremdsprache Otto Stefan Wehrle in Form von Lehraufträgen vertreten. Die anderen skandinavischen Gegenwartssprachen erscheinen ab Mitte der sechziger Jahre im Lehrangebot: Bandle unterrichtete im Wintersemester 1964/65 neben Schwedisch auch Norwegisch, bot später Kurse zur Lektüre neuisländischer Texte und zur norwegischen Literatur des 19. Jahrhunderts an. Dänischkurse werden regelmäßig seit dem Wintersemester 1966/67 durchgeführt, jeweils ein oder zwei Kurse. Diese werden bis 1981 von Christa Kühnhold unterrichtet (1970-75 auch Assistentin). Regelmäßigen Norwegischunterricht gibt es seit 1972, zunächst erteilt durch wechselnde Lehrbeauftragte, u.a. die vormalige Schwedischlektorin Josefson, ab 1974 durch Randi Rosenvinge Schirmer und Berit Hidle-Franz. Ein Niederländisch-Lektorat existiert seit 1963, vertreten durch Jaak Leopold de Meester als Lektor (bis 1991).

Institutionell besteht die wichtigste Neuerung der "Ära Gutenbrunner" in der Einrichtung einer Skandinavistischen Abteilung im Deutschen Seminar zum 1.1.1963. Bereits 1958 war von Friedrich Maurer die Einrichtung einer "skandinavischen und niederländischen Abteilung" im Zusammenhang mit der Berufung Gutenbrunners auf ein Ordinariat erwogen worden. Beide, Ordinariat und Abteilung, wurden befördert durch einen Ruf, den Gutenbrunner von der Universität Saarbrücken erhielt und der ihm ein entsprechendes Entgegenkommen für sein Bleiben von seiten Freiburgs sicherte. Der Skandinavistischen Abteilung sind als Mitarbeiter neben Gutenbrunner der Schwedischlektor (damals Oskar Bandle und eine Assistentin (Xenia von Ertzdorff) zugeordnet. 1966 wird die Assistentenstelle von Heinz Klingenberg übernommen.

Eine wesentliche Erweiterung wird 1970 erreicht, als Heinz Klingenberg (geb. 1934) als Dozent angestellt wird. 1973 erfolgt seine Berufung als applizierter Professor, 1979 als Universitätsprofessor. Klingenberg war Schüler Gutenbrunners, hatte 1959 zu einem althochdeutschen Thema (Heliand) promoviert und 1968 eine Habilitationsschrift zur Runologie vorgelegt, die 1973 unter dem Titel Runenschrift - Schriftdenken - Runeninschriften publiziert wurde. Der Schwerpunkt seiner Lehr- und Forschungstätigkeit lag im Bereich der germanischen Altertumskunde und altnordischen Literatur, wobei er insbesondere in der Lehre ebenso wie Gutenbrunner und später Otmar Werner regelmäßig sowohl germanistische als auch im engeren Sinne skandinavistische Themen behandelte. Weitere selbständige Veröffentlichungen betreffen die Edda (Edda - Sammlung und Dichtung, 1974) und Snorri (Heidnisches Altertum und nordisches Mittelalter. Strukturbildende Perspektiven des Snorri Sturluson, 1999). Eine große Zahl von Aufsätzen von der althochdeutschen über die altnordische Literatur bis zur Runologie und germanischen Mythologie ergänzt die genannten Hauptwerke. Klingenberg führt damit nach Gutenbrunners Emeritierung die Altskandinavistik (einschließlich des Schwerpunkts Altertumskunde) in Freiburg fort, die neben der mit dem Amtsantritt Otmar Werner neu begründeten Linguistik ein wesentlicher Bestandteil des hiesigen Skandinavistikstudiums ebenso wie der Forschung bleibt.

Räumlich war die Skandinavistische Abteilung im Rahmen des Deutschen Seminars untergebracht, das seit 1961 provisorisch im KG II residierte. Die sechziger Jahre waren für die Germanisten samt der neuen Skandinavistischen Abteilung somit durch zwei Umzüge geprägt: 1961 aus den seit 1912 bewohnten Räumen im ersten Stock des KG I (damals als "Universitätshauptgebäude" bezeichnet) ins neu errichtete KG II, 1968 dann ins KG III. Die Skandinavistische Abteilung bezog die Räume 3337-3340, die ihr bis 1998 als Domizil dienten.

Diese Umzüge sind nicht zuletzt Zeichen für die rasante Entwicklung der Universität zur Massenuniversität, die Ende der fünfziger Jahre schon merkbar war. In einem Aufsatz zur Lage der Philosophischen Fakultät, der Gutenbrunner 1960/61 als Dekan vorstand, setzt er sich aus Anlass der Eröffnung des KG II mit diesen Entwicklungen auseinander. Er legt den Schwerpunkt auf zwei grundlegende Aspekte: die Verselbständigung von Spezialdisziplinen, die zuvor im Rahmen größerer Fächer aufgehoben waren - als Beispiele nennt er die Politikwissenschaft, die Soziologie, die Slawistik und die Amerikanistik -, und den notwendigen raschen Ausbau der Personalstruktur, sowohl der Professorenstellen als auch und insbesondere des Mittelbaus als Antwort auf die steigenden Studentenzahlen. Beides ist in den einschneidenden Universitätsreformen der sechziger und siebziger Jahre ja auch umgesetzt worden. Gutenbrunner schildert die damalige Lage dramatisch: Den ca. 1250 Studierenden standen in der Älteren Germanistik nur vier Professoren gegenüber - neben Gutenbrunner Friedrich Maurer, Bruno Boesch und Otto Basler. Angesichts der damaligen Studienstruktur und des weitgehenden Fehlens eines Mittelbaus bedeutete dies Seminarveranstaltungen mit über 100 Teilnehmern. Gutenbrunner konstatiert, diese Studiensituation führe zu einem signifikanten Absinken der Studienleistungen - und zieht daraus einige aus heutiger Sicht interessante Folgerungen:

Was soll nun geschehen? Ein Numerus clausus würde die Schwierigkeiten nur translozieren, auch wenn er mit den Prinzipien der Lernfreiheit vereinbar wäre. Ein strenger Aufbau des Studiums, so daß kein Studienplätzchen vor der Zeit eingenommen werden darf, kein Unbegabter auch nur ein Semester zu lang studiert, widerspräche dem gleichen Prinzip und wäre überdies pädagogisch verfehlt, weil man gerade tief- und wirklich gutveranlagten Studenten oft Unrecht tun würde.

Der einzige Ausweg zeigt sich auf der Seite der Verbesserung der pädagogischen Bedingungen und Methoden.

Und das sind: eine ausreichende Anzahl von Arbeitsplätzen in den Bibliotheken, eine bessere technische Ausstattung der Unterrichtsräume, eine "Vermehrung der Bibliotheken mit Leihbetrieb" und deren gute Ausstattung mit allen für den Lehrbetrieb erforderlichen Standardwerken, Bücherschecks für Studierende etc. Gutenbrunner schließt mit einem Vorschlag, der - wie erhaltene Arbeitspapiere zeigen - auch in den siebziger Jahren wieder zu seine Favoriten gehört:

Wissenschaftlich Begabte finden heute den Ausweg, sich mit Disziplinen zu befassen, die weniger überlaufen sind, und finden in deren Instituten ihren Arbeitsplatz. Das ist ein Ausweg, der den Nachwuchs auch von der Sache her fördert. Er zeigt die Bedeutung, welche die "kleinen Fächer" für die Zukunft der Universität haben, von einer neuen Seite.


Die Ära Werner (1975 - 1997)

Nach der Emeritierung Siegfried Gutenbrunners wird Otmar Werner 1975 neuer geschäftsführender Direktor der Abteilung für Skandinavistik im Deutschen Seminar. Mit dem Amtsantritt Werners und der Assistenten Kurt Braunmüller (bis 1983) und Wilfried Kürschner (bis 1981) zeigt sich in der Freiburger Skandinavistik eine neue Gewichtung in Forschung und Lehre, die charakteristisch ist für die Entwicklung der Philologien in den siebziger und frühen achtziger Jahren: Neben der Altertumskunde und Mediävistik, die weiterhin von Heinz Klingenberg (bis 2000) und Klaus Mittermüller (bis 2002) vertreten werden, gewinnt die Linguistik zunehmend an Bedeutung.

Otmar Werner promovierte 1959 mit einer Dissertation über Die Mundarten des Frankenwaldes an der Universität Erlangen, wo er 1960 zum Wissenschaftlichen Assistenten und 1967 zum Oberassistenten am Deutschen Seminar ernannt wurde. Während dieser Zeit unterrichtete er neben alt- und mittelhochdeutschen Kursen auch eine "Einführung ins Altnordische" und Veranstaltungen zur altnordischen Literatur. 1961 und 1966 verbrachte er mehrmonatige Forschungsaufenthalte auf den Färöern, um dort Dialektstudien zu betreiben, an die er später immer wieder anknüpfte, nicht zuletzt mit der Übersetzung von Texten des färöischen Autors Jens Pauli Heinesen. Er wurde 1965 in die "Kommission für strukturalistische Grammatik" am Institut für Sprache in Mannheim berufen. 1968 wurde er ordentlicher Professor am Deutschen Seminar der Universität Tübingen, an dem er bis zu seinem Ruf nach Freiburg lehrte. Stellvertretend für seine zahlreichen Schriften, Artikel und Übersetzungen sollen die Phonemik des Deutschen, die 1972 (Stuttgart: Sammlung Metzler) erschien, und Probleme der Graphie (Tübingen 1994) genannt werden.

Werners sprachwissenschaftliches Interesse prägt die Struktur und Geschichte der Skandinavistik in Freiburg von 1975 an. In einem gemeinsamen Schreiben vom 2.5. 1975 beantragen Werner und die geschäftsführende Direktorin der Abteilung für Sprache und ältere Literatur die Umbenennung der Skandinavistischen Abteilung in Abteilung für Vergleichende Germanische Philologie und Skandinavistik. Zur Begründung schreiben sie: "Während sich die einstige umfassende Germanistik an den meisten deutschsprachigen Universitäten mehr und mehr auf das Deutsche eingeschränkt hat und an einigen Orten daneben eine selbständige Skandinavistik und Nederlandistik [!] entwickelt wurde, halten wir es gerade auch für erstrebenswert, daß wenigstens an einigen Universitäten nochmals germanische Philologie in diesem umfassenden Sinn betrieben wird, wie das entsprechend bei der Romanistik, Slawistik ... üblich ist." Am 16. Juli stimmt das Kultusministerium Baden-Württemberg diesem Antrag zum Wintersemester zu.

Im Zuge der Neustrukturierung wird das Lektorat für Niederländisch mit Jaak Leopold de Meester, das bislang der Abteilung für Sprache und Ältere Literatur im Deutschen Seminar angehörte, der Vergleichenden Germanischen Philologie und Skandinavistik zugeordnet.

Das Lehrangebot folgt der inhaltlichen Ausweitung der Abteilung: Im SS 1975 beginnt Werner seine Lehrtätigkeit in Freiburg mit einer Vorlesung zur "Morphologie des Deutschen" und zwei Hauptseminaren über "Das heutige Schwedische. Kontrastive und sprachhistorische Übungen" sowie "Logisch-semantische Struktur und die natürliche Sprache Deutsch". Wilfried Kürschner kündigt im WS 1975/76 erstmals im Rahmen der Skandinavistik eine "Einführung in die Linguistik" an, die von nun an in regelmäßigen Abständen angeboten wird. Im SS 1976 findet unter Werners Leitung eine sprachwissenschaftliche Exkursion in die Beneluxländer statt. Mit dem Lehrprogramm des WS 1977/78 wird deutlich, dass sich die moderne Sprachwissenschaft Ende der siebziger Jahre als Forschungsdisziplin innerhalb der Skandinavistik etabliert hat: Werner bietet "Referenzsemantik" (Vorlesung) und "Linguistische Poetik" (Hauptseminar) an, Kürschner ein "Linguistisches Propädeutikum" (Proseminar) und Braunmüller eine "Einführung in die Sprachtypologie".

Insgesamt ist zu beobachten, dass sich das Lehrangebot im Fachbereich Nordgermanische Philologie in den siebziger und achtziger Jahren kontinuierlich ausdehnt, wobei Otmar Werner und Heinz Klingenberg in Lehre und Forschung sowohl in der Skandinavistik als auch in der Germanistik tätig sind. Insbesondere festigt sich in diesen Jahren das Angebot der Sprachkurse: Neben den Lektoraten für Schwedisch und Niederländisch kann sich das Norwegische mit einem Grundangebot (Anfänger, Fortgeschrittene I und Fortgeschrittene II) durchsetzen, das von Randi Rosenvinge Schirmer und Berit Hidle-Franz unterrichtet wird. Auch Dänisch und Isländisch werden jedes Semester angeboten, allerdings nur mit einzelnen Kursen und wechselnden Lehrbeauftragten. Nach Christa Kühnhold wird der Dänischunterricht von Otto Holzapfel (1976 bis 1984), Birgit Meldgaard Wienand (1983 bis 1992), Helle Egendal (1989 bis 2001), Karen Perregaard Feineis (seit 1991) und Tenna Jensen (seit 1997) erteilt, der Isländischunterricht von Inga Stefan Ingason (1975 bis 1978), Edda Melax (1978 bis 1983), Jon Axel Hardarson (1983 bis 1991), V. Bragadóttir (1991 bis 1993), Kolbrún Sirgurdardóttir (1993 bis 1997) und Óskar Bjarnason (1997 bis 2002). Zu diesen fünf Sprachen kommt in manchen Semestern eine Einführung ins Färöische hinzu, die Werner als Freiburger Besonderheit lehrt. Die neueren skandinavischen Literaturen sind im Lehrangebot weiterhin nur vereinzelt durch die Schwedischlektorin Eleonor Engbrant, durch Christa Kühnhold ("Dänische Novellenkunst" SS 1976, "Die Novellen Henrik Pontoppidans" WS 1978/79, "Jens Peter Jacobsen" WS 1979/80, "Kierkegaard und Ibsen" SS 1980, "Holberg" WS 1980/81) und Otto Holzapfel ("Deutschland als Problem Dänemarks - Romanfiktion und Realität in Dänemark nach 1945" SS 1981) vertreten. Diese Situation, die vor allem von der neueren Literaturwissenschaft im Deutschen Seminar problematisiert wird, ändert sich grundlegend mit der 1989 errichteten Professur für "Neuere skandinavische Literaturgeschichte", auf die Heinrich Anz berufen wird.

Ein wichtiges Datum der "Ära Werner" ist sicherlich das Jahr 1984, in dem die Philosophische Fakultät III mit der Zustimmung des Ministeriums für Wissenschaft und Kunst (Erlass vom 18.11.1983) neu gegliedert wird. Die Umstrukturierung wertet gezielt den Status der kleinen Fachrichtungen auf: Die Abteilung für Vergleichende Germanische Philologie und Skandinavistik wird damit ein eigenständiges Institut, wie übrigens auch die bislang dem Deutschen Seminar angehörige Abteilung für Volkskunde. Der Weg in die Selbständigkeit unterstreicht die sowohl wissenschaftliche als auch personelle Expansion des Faches sowie das stetig wachsende Interesse der Studierenden, deren Zahl in den Achtzigern von Jahr zu Jahr steigt. Bereits 1984 wird in der Fakultät die Einrichtung einer dritten Professur für die Skandinavistik erörtert, welche fünf Jahre später in Form einer Fiebiger-Professur für den Bereich der neueren skandinavischen Literaturen tatsächlich erfolgt. In den Jahren von 1989 bis zu Otmar Werners Tod 1997 zählt das Institut für Vergleichende Germanische Philologie und Skandinavistik zu den größten skandinavistischen Instituten im deutschsprachigen Raum. Mit den drei Professuren ist das Fach Nordgermanische Philologie in Freiburg in seiner ganzen Breite repräsentiert: die Sprachwissenschaft mit Otmar Werner, die Ältere Literatur- und Kulturwissenschaft mit Heinz Klingenberg und die Neuere Literaturwissenschaft mit Heinrich Anz.


Die Ära Anz (seit 1997)

Die Einrichtung der Professur für Neuere skandinavische Literaturgeschichte wurde sowohl von der Skandinavistik, die Ende der achtziger Jahre ohne eine neuere Abteilung kaum mehr denkbar war, als auch von der Literaturwissenschaft im Deutschen Seminar, die den Austausch mit den nordischen Literaturen suchte, angestrebt. Die Ausrichtung der Professur wurde innerhalb der Fakultät lange diskutiert, mit der Berufung Heinrich Anz' konnte sich die Meinung durchsetzen, die eine rein "Neuere" Professur befürwortete.

Heinrich Anz (geb. 1942) promovierte 1978 mit einer Dissertation zur Phänomenologischen Poetik an der Universität Heidelberg. Er war von 1976 bis 1982 als Lektor für neuere deutsche Literatur am Institut for germansk filologi der Universität Kopenhagen tätig. In dieser Zeit publizierte er seine ersten Beiträge zur Kierkegaard- Forschung, der er sich bis heute im Rahmen einer umfangreichen Kierkegaardedition und -kommentierung in Verbindung mit dem Kierkegaard Forskningscenter der Universität Kopenhagen widmet. 1982 wechselte er nach Tromsø, wo er zunächst Førsteamanuensis, von 1983 bis zu seinem Ruf nach Freiburg 1989 Professor für deutsche Literaturwissenschaft am Institut for språk og litteratur war.

Mit der dritten Professur ändert sich die inhaltliche Gewichtung des Faches Nordgermanische Philologie wiederum grundlegend. Ähnlich wie die Linguistik unter Werner kann sich nun die neuere skandinavische Literaturwissenschaft als Studienschwerpunkt innerhalb weniger Semester etablieren. Anz, der 13 Jahre neuere deutsche Literatur in Skandinavien gelehrt hat, vollzieht nun im Süden Deutschlands den Schritt zum Skandinavisten. In seinem ersten Semester in Freiburg (WS 1989/90) kündigt er ein neu- literaturwissenschaftliches Programm an, das es so am Institut für Vergleichende Germanische Philologie und Skandinavistik noch nicht gegeben hat: eine "Einführung in das Studium der neueren skandinavischen Literaturen", die seither obligatorischer Teil des Grundstudiums ist, darüber hinaus ein Proseminar zu "Knut Hamsuns frühen Romanen", ein Hauptseminar "Karen Blixens Erzählzyklen" sowie ein Kolloquium über "Literarische Neuerscheinungen in den skandinavischen Ländern". Im SS 1990 folgt ein Hauptseminar "Beispiele skandinavischer Frauenliteratur des letzten Jahrzehnts" und ein Kolloquium "Die Deutung germanischer Vorzeit in der skandinavischen Romantik". In den folgenden Jahren gewinnt die neuere Literaturwissenschaft in Forschung und Lehre an Bedeutung, zumal sie zunehmend die moderne Kulturwissenschaft integriert. 1997 wird an der Universität Freiburg der Sonderforschungsbereich 541 "Identitäten und Alteritäten" eingerichtet, an dem die Skandinavistik mit dem Projekt "Zur Funktion von Literatur in den skandinavischen Alteritätsdiskursen" teilnimmt. Im SS 1999 wird erstmals eine "Einführung in die Kulturwissenschaft für Skandinavisten" angeboten, die nun regelmäßig jedes Sommersemester im Lehrangebot steht. Im WS 1998/99 findet die erste Veranstaltung zur skandinavischen Kinder- und Jugendliteratur statt, seit SS 2000 ist die Kinder- und Jugendliteraturforschung regelmäßig mit einem Proseminar vertreten.

Nach dem Tod Otmar Werners, der im Juli 1997 tragisch in den Alpen verunglückt, wird Heinrich Anz geschäftsführender Direktor des Institutes und 1999 Ordinarius für Nordgermanische Philologie (Neuere Literatur- und Kulturwissenschaft). Unter seiner Leitung findet im Laufe des Sommersemesters 1998 der lange geplante Umzug in die neuen Räume im fünften Stock des KG III statt, wo das Institut nun in großen, in der Einrichtung skandinavisch geprägten Räumen beheimatet ist. Der Umzug ist nicht nur eine enorme räumliche Veränderung, sondern markiert auch den Übergang in eine neue Phase der Institutsgeschichte. Im WS 1998/99 wird Damaris Nübling, die seit 1992 als Assistentin am Institut gearbeitet hat, zur Hochschuldozentin für Skandinavische Sprachwissenschaft ernannt, so dass der Schwerpunkt Linguistik nach Werner weitergeführt werden kann. Sie erhält 2000 einen Ruf als ordentliche Professorin an die Universität Mainz, Thomas Birkmann wird in Freiburg ihr Nachfolger. Heinz Klingenberg wird im SS 2000 emeritiert, seine Professur für Mediävistik und Germanisches Altertum entfällt, womit eine lange Fachtradition in Freiburg zu Ende geht. Auch das traditionsreiche Niederländisch-Lektorat wird im Jahr 2000 mit der Lektorin Marianne Vogel (ab 2001 Martine Van Berlo) auf eine halbe Stelle reduziert. Dagegen erleben die modernen skandinavischen Sprachen in den 90er Jahren eine kontinuierliche Aufwertung. Nach langen Verhandlungen mit der Universität und den Außen- bzw. Unterrichtsministerien in Norwegen und Dänemark gelingt es Heinrich Anz, sowohl ein halbes Lektorat für Dänisch als auch ein halbes Lektorat für Norwegisch einzurichten. Helle Egendal, die seit 1989 als Lehrbeauftragte am Institut unterrichtet hat, wird im WS 1999/2000 als Dänischlektorin angestellt. Randi Rosenvinge Schirmer übernimmt im SS 2000 das Lektorat für Norwegisch. Der sprachliche und wissenschaftliche Austausch mit den skandinavischen Ländern wird von den Lehrenden und Studierenden im Rahmen der Erasmus/Sokrates-Kooperation, für die sich Anz seit seinem Antritt in Freiburg besonders eingesetzt hat, gepflegt und ausgeweitet; heute hat das Institut 15 Partneruniversitäten in Skandinavien.

Die Nordgermanische Philologie hat sich als eigenständiger Studiengang neben der Germanistik durchgesetzt und sich inhaltlich seit Anfang der 90er Jahre mehr und mehr von dieser entfernt. Zur Zeit kann Skandinavistik an der Universität Freiburg als Haupt- oder Nebenfach im Magisterstudiengang und als Nebenfach im Bachelor-Studiengang (seit SS 2002) studiert werden, die Sprachen Schwedisch, Dänisch, Norwegisch und Niederländisch können jeweils als Erweiterungsfach für das Lehramt an Gymnasien und als drittes Nebenfach im Diplomstudiengang gewählt werden. An einem Bachelor-Hauptfach "Nordeuropastudien" wird für die nächsten Semester gearbeitet. Die vorerst letzte große Veränderung wird die Verabschiedung Klaus Mittermüllers sein, der nach 30 Jahren am Institut für Vergleichende Germanische Philologie und Skandinavistik im September 2002 in den Ruhestand geht.


Anmerkungen:

1Zeeden, Ernst W.: "Die Freiburger Philosophische Fakultät im Umbruch des 18. Jahrhunderts. Von der theresianischen Reform bis zum Übergang des Breisgaus an Baden (1805). Ein Stück Universitätsgeschichte." In: Bauer, Clemens; Zeeden, Ernst Walter; Zmarzlik, Hans-Günter: Beiträge zur Geschichte der Freiburger Philosophischen Fakultät, Freiburg im Breisgau 1957 (Beiträge zur Freiburger Wissenschafts- und Universitätsgeschichte; 17), S.11-139; hier S.13 Vgl. Smarzlik, Hans-Günter: "Die Geschichtswissenschaft an der Universität Freiburg in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts". In: Ebda., S.141-182; hier S.153.

2Ebda, S.143.

3Vgl. Gmelin, M.: Gfrörer. In: ADB, S.139-141.

4Vgl. die Institutsgeschichten von Berlin (http://www2.hu-berlin.de/ skan/ institut/geschichte/geschich.htm), Bonn (http://www.skandinavistik.uni?bonn.de/gesch.html), Göttingen (http://www.gwdg.de/~uhsk/semgesch.htm), Greifswald (http://www.uni-greifswald.de/ ~nordisch/nordstud.html), Kiel (Klose, O.: Die nordische Professur in Kiel. In: De libris. Bibliofile breve til Ejnar Munkgsgaard. Kopenhagen, 1940.).

5Kluge, Friedrich: "Dem Nachdruck zum Geleit". In: Meyer, Hugo Elard: Deutsche Volkskunde. Neuauflage. Berlin, Leipzig 1921, S.V-VI.

6Auf eine ideologiekritische Einordnung der skizzierten Forschungsbemühungen muss hier leider aus Platzgründen verzichtet werden. Zur umfangreichen Einführung siehe etwa Fürbeth, Frank; Krügel Pierre, Metzner, Ernst E; Müller, Olaf (Hgg.): Zur Geschichte und Problematik der Nationalphilologien in Europa. 150 Jahre Erste Germanistenversammlung in Frankfurt am Main (1846-1996). Max Niemeyer Verlag Tübingen 1999. Vgl. auch Zernack, Julia: Geschichten aus Thule: Íslendigasögur in Übersetzungen deutscher Germanisten. Freie Universität Berlin, 1994. (Berliner Beiträge zur Skandinavistik; 3). See, Klaus von: Barbar, Germane, Arier. Die Suche nach der Identität der Deutschen. Carl Winter Heidelberg 1994. Engster, Hermann: Germanisten und Germanen: Germanenideologie u. Theoriebildung in d. dt. Germanistik u. Nordistik von d. Anfängen bis 1945 in exemplar. Darst. Peter Lang Verlag Frankfurt am Main; Bern; New York 1986. (Texte und Untersuchungen zur Germanistik und Skandinavistik ; Bd. 16) u.a.

7Zu Friedrich Maurers nicht unproblematischer Beziehung zum Dritten Reich vgl. Naumann, Hans Peter: "Germanistik - auch in Freiburg eine "deutsche Wissenschaft"?" In: John, Eckhard u.a. (Hg.): Die Freiburger Universität in der Zeit des Nationalsozialismus. Freiburg, Würzburg 1991.

8Universitätsarchiv, Akte B1:1386 "Lektorstelle für nordische Literatur." Wenn nicht anders angegeben, stammen die folgenden Briefe aus diesem Bestand.

9Genehmigungsschreiben des Kultusministeriums vom 3. Juni 1943 sowie vom Gouvernement Militaire en Allemagne, Pays de Bade vom 16. Januar 1946.

10Eine Bibliographie der Publikationen Gutenbrunners findet sich in: Festschrift für Siegfried Gutenbrunner. Zum 65. Geburtstag am 26. Mai 1971, hg. v. Oskar Bandle / Heinz Klingenberg / Friedrich Maurer, Heidelberg 1972. Zu Gutenbrunner als Forscher und Lehrer vgl. auch den Nachruf von Heinz Klingenberg (in: skandinavistik 16, 1986, S. 146).

11Vgl. Schreiben Friedrich Maurers vom 22.12.1958 und die folgenden Dokumente in Akte B3/884 im Universitätsarchiv.

12Vgl. die Bibliographie in Germanisches Altertum und christliches Mittelalter. Festschrift für Heinz Klingenberg zum 65. Geburtstag, hg. v. Bela Brogyanyi unter Mitw. v. Thomas Krömmelbein, Hamburg 2002.

13Siegfried Gutenbrunner, "Die Philosophische Fakultät 1961", in: Festschrift der Universität Freiburg zur Eröffnung des zweiten Kollegiengebäudes, hg. v. Johannes Vincke, Freiburg i. Br. 1961, S. 105-124. Zur Entwicklung des Deutschen Seminars in den 1960er Jahren siehe auch Bruno Boesch, "Das Deutsche Seminar der Universität Freiburg", Freiburger Universitätsblätter H. 20, 7. Jg., 1968, S. 43-49.

14Ebd., S. 122.

15Gutenbrunner hat grundsätzliche Überlegungen zum Studium und zur Entwicklung der Skandinavistik in mehreren (leider undatierten) Arbeitspapieren dokumentiert, die wohl 1968ff. entstanden sind, darunter: "Die kleinen Fächer" (2 S., in: Ordner Gutenbrunner "Hinweise zum Studium der Skandinavistik"), "Über die Formen des akademischen Unterrichts und sein Verhältnis zur wissenschaftlichen Arbeit" (20 S., in: Ordner Gutenbrunner "Hinweise für Studienanfänger allgemein").

16Ebd., S. 123f.

17Eine vollständige Bibliographie der Publikationen Otmar Werners ist aufgeführt in: Vergleichende germanische Philologie und Skandinavistik: Festschrift für Otmar Werner zum 65. Geburtstag, hrsg. von Thomas Birkmann u.a., Tübingen 1997.

18Universitätsarchiv Freiburg, Akte B 116: 1638.

19Hrsg.: Kierkegaard und die deutsche Philosophie seiner Zeit, Kopenhagen/München 1980. Die Rezeption Søren Kierkegaards in der deutschen und dänischen Philosophie und Theologie, Kopenhagen 1983.

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