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Kleine Studienbibliographie zur Altnordistik

Zusammengestellt von Werner Schäfke
Druckerfreundliche Version als PDF.

Inhalt:

Wörterbücher für das Altnordische:

Bei der Übersetzung von Prosa-Texten: Erste Anlaufstelle sollte der Baetke (2006/2005) sein. Wenn ihr dort ein Lemma nicht findet, greift auf Zoëga (1910) und Cleasby/Vigfusson (1957) zurück, da dort auch mittel- und neuisländische Wörter Eingang gefunden haben. Die meisten Wörter bietet Fritzner (1973). Die umfassendste Liste an Lemmata besitzt die Online-Version des ONP. Übersetzungen gibt es dort zwar nur bis zum Buchstaben E, man kann so aber sichergehen, dass es das gesuchte Wort überhaupt gibt.
Die eddische Dichtung besitzt einen von der Prosaliteratur abweichenden Wort­schatz. Neckel/Kuhn (1968) bieten das entsprechende Wörterbuch dazu. Bei nur ein Mal überlieferten Wörtern (hapax lego­mena) oder zumindest sehr seltenen können etymologische Wörterbücher ein weiterer Anlaufpunkt sein. Ergänzend hilft ein Blick in den Edda-Ko­mmentar von von See et al. (1997-) (siehe unter "eddische Dichtung"), der solche Fälle ausführlich be­handelt.
  • Baetke, Walter (2005): Wörterbuch zur altnordischen Prosaliteratur. Berlin: Akademie-Verlag.
    (Das Standardwörterbuch Altisländisch-Deutsch zum Prosa-Wortschatz.)
  • Kuhn, Hans/Neckel, Gustav (1968): Edda. Die Lieder des Codex Regius nebst verwandten Denkmälern. Bd. 2: Kurzes Wörterbuch. Heidelberg: Winter.
    (Standardwörterbuch zum eddischen Wortschatz; Altisländisch-Deutsch.)
  • LaFarge, Beatrice/Tucker, John (1992): Glossary to the Poetic Edda. Based on Hans Kuhn's Kurzes Wörterbuch. Heidelberg: Winter.
    (Englischsprachige Neufassung von Kuhns Wörterbuch.)
  • de Vries, Jan (1962): Altnordisches etymologisches Wörterbuch. 2. Auflage. Leiden: Brill.
    (Beschreibt den altnordischen Wortschatz in seiner historischen Entwicklung [Herkunft sowie Entwicklung der Ausdrucks- und Inhaltsseite der Wörter]. Belege aus allen skandinavischen Sprachen und Sprachstufen. Nach Möglichkeit werden Parallelen in anderen germanischen Sprachen sowie indogermanische Wurzeln angegeben.)
Grammatiken und Einführungen für das Altnordische:
Fortgeschrittene Altnordisten sollten mit Nedomas (2007) Grammatik umgehen lernen. Antwort auf so ziemlich jede Frage weiß Noreen (1970). Wer jedoch noch einmal einführende Erklärungen zum AcI oder Gebrauch des Optativs be­nötigt, blickt am erfolgreichsten in van Nahls (2003) Einführung.
Wer keinerlei Kenntnisse der Schulgrammatik besitzt und nicht einmal etwas mit Kasus anfangen kann und es dennoch bis ins 4. Semester geschafft hat, dem sei die Einführung von Barnes/Faulkes (1999-2001) empfohlen. Dort wird alles von der Pike auf erklärt. Es ist nie zu spät!
Einführungen:
  • Barnes, Michael P./Faulkes, Anthony (1999-2001): A New Introduction to Old Norse. London: Viking Society for Northern Research.
    (Gute englischsprachige Einführung, die keinerlei Vorkenntnisse der Schulgrammatik erfordert.)
  • van Nahl, Astrid (2003): Einführung in das Altisländische. Ein Lehr- und Lesebuch. Hamburg: Buske.
    (Gutes Einführungsbuch, das anschaulich und mit vielen Beispielen in die Grammatik einführt. Mit kurzen Texten zur Literatur- und Kulturgeschichte des mittelalterlichen Islands. Die Abschnitte zur Sprachgeschichte sind noch fehlerbehaftet.)
Grammatiken:
  • Ebel, Else (1999): Kleine Grammatik des Altisländischen. Metelen/Steinfurt: DEV.
    (Übersichtliche Kurzgrammatik mit vielen Flexionsbeispielen.)
  • Heusler, Andreas (1967): Altisländisches Elementarbuch. Heidelberg: Winter.
    (Älteres Standardwerk. Der Abschnitt zur Syntax ist allerdings unbefriedigend.)
  • Ranke, Friedrich/Hofmann, Dietrich (1988): Altnordisches Elementarbuch. Einführung, Grammatik, Texte (zum Teil mit Übersetzung) und Wörterbuch. Berlin etc.: de Gruyter.
    (Kompakte Grammatik mit kleinem Wörterbuch und Abschnitten zu den Entwicklungen in den anderen Altnordischen Sprachen. Nur für "alte Hasen" zu empfehlen, denen linguistische Grundkenntnisse fehlen.)
Allgemeine Nachschlagewerke und Handbücher:
Die hier erwähnten Lexika sollte man alle mal in die Hand genommen und durchgeblättert haben. Für diesen Kurs zur Anschaffung empfohlen ist Uecker (2004). Im Regal keines Altnordisten sollten die Lexika von Pálsson/Simek (2007) und Simek (2006) fehlen. Die Einführungen sind allesamt auch fürs Selbststudium geeignet und können das Pensum dieses Kurses abrunden.
Lexika:
  • Angermann, Norbert et al. (Hgg.) (2002): Lexikon des Mittelalters. München: Deutscher Taschenbuchverlag.
    (Abkürzung: LexMa. Umfassendes Lexikon zum Mittelalter. Beinhaltet Lemmata aus allen mediävistischen Disziplinen ausgenommen der Sprachwissenschaft.)
  • Beck, Heinrich (Hg.) (1973-2008): Reallexikon der germanischen Altertumskunde. Berlin etc.: de Gruyter.
    (Abkürzung: RGA. Wichtigstes Nachschlagewerk zur germanischen Altertumskunde, die die Altnordistik bis zum Hochmittelalter einschließt.)
  • Brøndsted, Johannes et al. (Hgg.) (1956-1978): Kulturhistorisk Leksikon for nordisk Middelalder fra Vikingetid til Reformasjonstid. Kopenhagen: Rosenkilde & Bagger.
    (Abkürzung: KLNM. Umfassendes Lexikon zum Mittelalter. Beinhaltet Lemmata aus allen mediävistischen Disziplinen mit Ausnahme der Sprachwissenschaft.)
  • Jens, Walter (1988-): Kindlers neues Literatur-Lexikon. München: Kindler.
    (Zur Recherche zu Einzeltexten der altnordischen Literatur. Siehe daher besonders die Bände 18 und 19 zu anonym überlieferten Texten ["Anonyma"].)
  • Pálsson, Hermann/Simek, Rudolf (2007): Lexikon der altnordischen Literatur. Stuttgart: Kröner.
    (Praktisches Handlexikon zur altnordischen Literatur. Beinhaltet Lemmata zu Primärtexten und Gattungen, Kodizes, Versmaßen und literarischen wie historischen Personen inkl. kurzer Bibliographien)
  • Pulsiano, Philip et al. (Hgg.) (1993): Medieval Scandinavia. An Encyclopedia. New York: Garlant.
    (Abkürzung: MS. Mit Pálsson/Simek [2007] vergleichbares Handlexikon. Beinhaltet darüber hinaus aber auch Lemmata zu kulturhistorischen Themen.)
  • Simek, Rudolf (2006): Lexikon der germanischen Mythologie. Stuttgart: Kröner.
    (Praktisches Handlexikon zur germanischen und altnordischen Mythologie. Bietet Lemmata zu mythologischen Texten sowie Gottheiten und Figuren. Ausführliche Bibliographie zur Mythologie im Anhang.)
Literaturgeschichten:
  • Kristjánsson, Jonas (1994): Eddas und Sagas. Die mittelalterliche Kultur Islands. Hamburg: Buske.
    (Allgemeinverständliche Einführung in die Geschichte der altnordischen Literatur. Inhaltlich etwas "abgerundeter" als Uecker [2004], aber nur noch antiquarisch erhältlich.)
  • Uecker, Heiko (2004): Geschichte der altnordischen Literatur. Stuttgart: Reclam.
    (Allgemeinverständliche, handliche und auch preiswerte Einführung in die Geschichte der altnordischen Literatur.)
Einführungen:
  • Haugen, Odd Einar (Hg.) (2007): Altnordische Philologie. Norwegen und Island. Berlin etc.: de Gruyter.
    (Praktische Einführung in die Altnordistik. Konzentriert sich auf die Philologie des Altwestnordischen. Bestes Einführungsbuch, das es derzeit gibt.)
  • Clover, Carol J./Lindow, John (Hgg.) (2005): Old Norse-Icelandic Literature. A Critical Guide. 2. Auflage. Toronto: University of Toronto Press.
    (Einführende Forschungsberichte in die verschiedenen Teilbereiche der altnordischen Philologie abgesehen von der Runologie. Mit ausführlichen Bibliographien. In der 2. Auflage werden Forschung und Bibliographie seit 1985 im Vorwort aufgearbeitet.)
  • McTurk, Rory (Hg.) (2007): A Companion to Old Norse-Icelandic Literature and Culture. Hoboken, NJ: Wiley & Sons.
    (Historisch orientierte Einführung in die Altnordistik mit Schwerpunkt auf Island. Besonders hervorzuheben sind die kulturhistorischen Kapitel.)

Bibliographien:

  • Bekker-Nielsen, Hans/Olsen, Thorkild, Damsgaard (Hgg.) (1964-1988): Bibliography of Old-Norse Icelandic Studies. Kopenhagen: Munksgaard.
    (Abkürzung: BONIS. Verzeichnet die Neuerscheinungen der Jahre 1963-1983 zur altwestnordischen Sprach- und Literaturwissenschaft sowie Geschichte und Kulturgeschichte. Mit Sachregister.)
  • Clover, Carol Jeanne/Lindow, John (2005): Old Norse-Icelandic Literature. A Critical Guide. 2. Auflage. Toronto: University of Toronto Press.
    (Einführende Forschungsberichte in die verschiedenen Teilbereiche der altnordischen Philologie ausgenommen der Runologie. Mit ausführlichen Bibliographien. In der 2. Auflage werden Forschung und Bibliographie seit 1985 im Vorwort aufgearbeitet.)
  • (1960-): Germanistik. Internationales Referatenorgan mit bibliographischen Hinweisen. Tübingen: Niemeyer.
    (Laufende Bibliographie. Die Altnordistik wird durch die Rubriken "Germanische Altertumskunde", "Nordgermanische Sprachen", "Nordische Altertumskunde" und "Altnordische Literaturgeschichte" abgedeckt. Die Literatur wird allerdings nur in enger Auswahl aufgenommen. Zu Monographien gibt es mitunter Kurzrezensionen.)
  • Gippert, Stefan et al. (1991): Studienbibliographie zur Älteren Skandinavistik. Leverkusen: Literaturverlag Norden.
    (Wertvolle Bibliographie, die sich mit ihren informativen Angaben zur Literatur direkt an Studierende der Altnordistik richtet und in aller Kürze einen profunden Überblick über die Fachliteratur gewährt. Enthält bibliographische Angaben bis 1988. Antiquarisch günstig erhältlich!)
Handbücher:
  • Bandle, Oskar (Hg.) (2002-2005): The Nordic Languages. Berlin etc.: de Gruyter. (=Handbücher zur Sprach- und Kommunikationswissenschaft; 22)
    (Der HSK-Band zu den nordischen Sprachen beinhalten neben Artikeln zur synchronen und diachronen Geschichte auch Beschreibungen der Handschriften- und Schriftgeschichte sowie verschiedener Themen der Runologie.)
Eddische Dichtung:
Für die eddische und skaldische Dichtung gibt es im Gegensatz zur Prosa­literatur nicht nur spezielle Wörterbücher, sondern auch un­ab­dingbare Nachschlagewerke. Für die eddische Dichtung sind dies in jüngerer Zeit die hervorragenden Kommentar-Bände her­aus­ge­ge­ben von von See (1997), die auch umfassende Biblio­graphien be­in­hal­t­en.
Wörterbücher:
  • Kuhn, Hans/Neckel, Gustav (1968): Edda. Die Lieder des Codex Regius nebst verwandten Denkmälern. Bd. 2: Kurzes Wörterbuch. Heidelberg: Winter.
    (Standardwörterbuch zum eddischen Wortschatz; Altisländisch-Deutsch.)
  • LaFarge, Beatrice/Tucker, John (1992): Glossary to the Poetic Edda. Based on Hans Kuhn's Kurzes Wörterbuch. Heidelberg: Winter.
    (Englischsprachige Neufassung von Kuhns Wörterbuch.)
Einführungen:
  • Harris, Joseph (2005): "Eddic Poetry". In: Clover, Carol Jeanne/Lindow, John (Hgg.): Old Norse-Icelandic Literature. A Critical Guide. 2. Auflage. Toronto: University of Toronto Press, S. 68-156.
    (Forschungsbericht zur eddischen Dichtung mit umfangreicher Bibliographie.)
  • Mundal, Else (2007): "Edda und Skaldendichtung". In: Haugen, Odd Einar (Hg.): Altnordische Philologie. Norwegen und Island. Berlin etc.: de Gruyter, S. 275-340.
    (Allgemeinverständliche Einführung in Lieder- und Snorra-Edda.)
  • von See, Klaus (1967): Germanische Verskunst. Stuttgart: Metzler.
    (Sehr gute Einführung in die altgermanische Metrik, also sowohl der eddischen als auch skaldischen Dichtung.)
  • Simek, Rudolf (2007): Die Edda. München: Beck.
    (Allgemeinverständliche Einführung in Lieder- und Snorra-Edda.)
  • Weber, Gerd Wolfgang (1986): "Edda, jüngere". In: RGA 6, S.394-412.
    (Ausführlicher Artikel zu den mit der Snorra-Edda verknüpften Forschungsfragen. Mit ausführlicher Literatur.)
Editionen:
  • Dronke, Ursula (1969-1997): The Poetic Edda. 2 Bde. Oxford: Clarendon Press.
    (Edition der Lieder-Edda mit Übersetzung, Einleitung und Kommentar
    )
  • Faulkes, Anthony (1982-1998): Edda. Oxford: Clarendon Press.
    (Wichtige neuere Edition der Snorra-Edda.)
  • Heusler, Andreas (1974): Eddica Minora. Dichtung eddischer Art aus den Fornaldarsögur und anderer Prosadichtung. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft.
    (Ausgabe der eddischen Dichtung jenseits der Überlieferung im Codex Regius.)
  • Kuhn, Hans/Neckel, Gustav (1983): Edda. Die Lieder des Codex Regius nebst verwandten Denkmälern. Bd. 1: Text.
    5. Auflage. Heidelberg: Winter.
    (Standard-Edition der Lieder-Edda. Man sollte die aktuelle Auflage verwenden.)
Übersetzungen:
  • Krause, Arnulf (2006): Die Götterlieder der älteren Edda. Stuttgart: Reclam.
  • Krause, Arnulf (2001): Die Heldenlieder der älteren Edda. Stuttgart: Reclam.
Kommentar:
  • von See, Klaus/LaFarge, Beatrice/Gerhold, Wolfgang/Picard, Eve/Schulz, Katja (1997-): Kommentar zu den Liedern der Edda. Heidelberg: Winter.
    (Wichtige, aktuelle Reihe von Kommentaren zu den Edda-Liedern. Beinhaltet Forschungsüberblicke, Bibliographien, Editionen mit Stellenkommentaren und Übersetzungen zu den Liedern der Edda.)
Skaldische Dichtung:
Für die skaldische Dichtung bestehen eine ganze Reihe von Handbüchern. Meißner bietet ein Verzeichnis der Kenningar und ihrer Deutung. Finnur Jónsson und E. A. Kock bieten teilweise konkurrierende Deutungen und Kommentare zur Skalden­dichtung. Gemeinhin ist Finnur Jónsson die erste Anlaufstelle. Ein in seinen Ausmaßen nur schwer fassbares Editions­projekt ist das skaldic project in Sydney, an dem alle Skaldik-Forscher weltweit beteiligt sind. - Was nicht viele sind. Die Edition dient gleichermaßen als Kommentar.
Wörterbücher:
Einführungen:
  • Mundal, Else (2007): "Edda und Skaldendichtung". In: Haugen, Odd Einar (Hg.): Altnordische Philologie. Norwegen und Island. Berlin etc.: de Gruyter, S. 275-340.
    (Allgemeinverständliche Einführung in Lieder- und Snorra-Edda.)
  • Roberta, Frank (2005): "Skaldic Poetry". In: Clover, Carol Jeanne/Lindow, John (Hgg.): Old Norse-Icelandic Literature. A Critical Guide. 2. Auflage. Toronto: University of Toronto Press, S. 157-196.
    (Forschungsbericht zur skaldischen Dichtung mit umfangreicher Bibliographie.)
  • von See, Klaus (1980): Skaldendichtung. München etc.: Artemis.
    (Gut lesbare und knappe Einführung in die skaldische Dichtung und die Geschichte ihrer Erforschung.)
  • von See, Klaus (1967): Germanische Verskunst. Stuttgart: Metzler.
    (Sehr gute Einführung in die altgermanische Metrik.)
  • Simek, Rudolf (2007): Die Edda. München: Beck.
    (Allgemeinverständliche Einführung in Lieder- und Snorra-Edda.)
  • Weber, Gerd Wolfgang (1986): "Edda, jüngere". In: RGA 6, S. 394-412.
    (Ausführlicher Artikel zu den mit der Snorra-Edda verknüpften Forschungsfragen. Mit ausführlicher Literatur.)
Editionen:
  • Faulkes, Anthony (1982-1998): Edda. Oxford: Clarendon Press.
    (Wichtige neuere Edition der Snorra-Edda.)
  • Jónsson, Finnur (1967-1973): Den norsk-islandske Skjaldedigtning. Kopenhagen: Rosenkilde & Bagger.
    (Standard-Ausgabe der skaldischen Dichtung, jedoch inzwischen veraltet - es handelt sich hier um den Neudruck der Ausgabe von 1912-1915. Eine Diskussion findet sich bei von See [1980], S. 101-102.)
  • Kock, Ernst Albin (1946-1949): Den norsk-isländska skaldediktningen. Lund: Gleerup.
    (Weitere wichtige Ausgabe der skaldischen Dichtung. Kock stellt forschungshistorisch die Gegenposition zu Jónsson dar. Eine Diskussion findet sich bei von See [1980], S. 102-103.)
  • Ross, Margaret Clunies (Hg.) (2007-): Skaldic Poetry of the Scandinavian Middle Ages. Turnhout: Brepols.
    URL: [http://skaldic.arts.usyd.edu.au/db.php]
    (Neue, aktuelle Edition der skaldischen Dichtung mit englischer Übersetzung, die Jónsson als Standardwerk ablösen wird. Es sind erst zwei Bände erschienen. Man beachte die ausführliche Online-Datenbank, die man auch für sekundäre Zwecke, etwa die Recherche von Handschriften-Inhalten und das Auffinden digitaler Faksimiles nutzen kann.)

Übersetzungen:

  • Krause, Arnulf (1997): Die Edda des Snorri Sturluson. Stuttgart: Reclam.
    (Neuere Übersetzung der Snorra-Edda ins Deutsche.)
  • Lange, Wolfgang (1958): Christliche Skaldendichtung. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht.
    (Deutsche Übersetzung der christlichen Skaldendichtung.)

Kommentare:

  • Kock, Ernst Albin (1924-1944): Notationes norrœnæ. Lund: Gleerup.
    (Kommentar zu Kocks Edition der Skaldendichtung.)

Handbücher:

  • Meißner, Rudolf (1921): Die Kenningar der Skalden. Ein Beitrag zur skaldischen Poetik. Bonn etc.: Schroeder.
    (Verzeichnet alle Kenningar nach Gruppen geordnet. Hilft bei der Aufschlüsselung verschiedener Kenningar.)
Runologie:
Für das Korpus der Runologie sind die Runen-Atlanten die zentralen Nachschlagewerke. Sie präsentieren nicht nur die Runen­inschriften, sondern liefern auch direkt Deutungen mit. Einen Überblick über alle Deutungen und Übersetzungen der Runeninschriften im älteren Futhark bietet die Datenbank des Runenprojekts. Gewissermaßen als Handbücher können die Monographien von Krause (1993) und Spurkland (2005) gelten. Eine gut lesbare Einführung stellt Düwel (2008) dar, der auch über eine umfassende aktuelle Bibliographie verfügt. Überblicke über die Sprache der Runeninschriften bieten Krause (1971) und Antonsen (1975). Für runologische Untersuchungen sind außerdem etymologische Wörterbücher zu den einzelnen altgermanischen Sprachen unabdingbar. Eine laufende Bibliographie ist Nytt om runer.
Einführungen:
  • Düwel, Klaus (2008): Runenkunde. 4. Auflage. Stuttgart etc.: Metzler.
    (Allgemeinverständliche Einführung in die Runologie.)
  • Krause, Wolfgang (1993): Runen. 2. Auflage. Berlin: de Gruyter.
    (Kompaktes Handbuch zur Runologie. Umfasst etwa die gleichen Inhalte wie Düwel, ist jedoch weniger für Anfänger geeignet.)
  • Seim, Karin Fjellhammer (2007): "Runologie". In: Haugen, Odd Einar (Hg.): Altnordische Philologie. Norwegen und Island. Berlin etc.: de Gruyter, S. 147-222.
    (Allgemeinverständliche und praxisorientierte Einführung.)
Überblickswerke:
  • Arntz, H./Zeiss, H. (1939): Die einheimischen Runendenkmäler des Festlandes. Leipzig: Harrassowitz.
    (Beschreibt die südgermanischen Runeninschriften der Merowingerzeit.)
  • Krause, Wolfgang (1937): Runeninschriften im älteren Futhark. Halle: Niemeyer.
    (Beschreibt die Runeninschriften im älteren Futhark.)
  • Krause, Wolfgang (1966): Die Runeninschriften im älteren Futhark. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht.
    (Beschreibt ebenfalls die Runeninschriften im älteren Futhark.)
  • Spurkland, Terje (2005): Norwegian Runes and Runic Inscriptions. Woodbridge: Boydell.
    (Einführende Beschreibung der norwegischen Runeninschriften des Mittelalters.)
Atlanten und Datenbanken:
  • Bæksted, Anders (1942): Islands Runeindskrifter. Kopenhagen: Munksgaard.
    (Die Runeninschriften Islands.)
  • Jacobsen, Lis/Moltke, Erik (Hgg.) (1941-): Danmarks runeindskrifter. Kopenhagen: Munksgaard.
    (Die Runeninschriften Dänemarks.)
  • Kungliga Vitterhets Historie och Antikvitets Akademien (Hg.) (1900-): Sveriges runinskrifter. Stockholm etc.: Almqvist & Wiksell etc.
    (Die Runeninschriften Schwedens.)
  • Olsen, Magnus (Hg.) (1990-): Norges innskrifter med de yngre runer. Oslo: Bokcentralen.
    (Die Runeninschriften Norwegens im jüngeren Futhark. Für die Inschriften im älteren Futhark siehe Krause [1966])
Sprache der Runeninschriften:
  • Antonsen, Elmer H. (1975): A Concise Grammar of the Older Runic Inscriptions. Halle: Niemeyer.
    (Strukturalistisch orientierter Überblick über die Sprache der Runeninschriften.)
  • Krause, Wolfgang (1971): Die Sprache der urnordischen Runeninschriften. Heidelberg: Winter.
    (Überblick über die Sprache der Runeninschriften aus der Perspektive der historisch-vergleichenden Sprachwissenschaft.)
Sagaliteratur:

Das maßgebliche Überblickswerk zur Sagaliteratur insgesamt stellt immer noch Schier (1970) dar. Für das weitere Stu­dium sollten orientierend die aktuellen Einführungs-Kapitel zu den einzelnen Saga-Gattungen in Clover/Lindow (2005) oder McTurk (2007) herangezogen werden. Inhaltsangaben, Forschungsschwerpunkte und kurze Bibliographien zu ein­zel­nen Sagatexten finden sich in den speziell auf den skandinavischen Raum ausgerichteten Lexika unter "Allgemeine Nach­schla­ge­werke und Handbücher" sowie KNLL und zum Teil auch im RGA.

Einführungen:

  • Mundal, Else (2007): "Sagaliteratur". In: Haugen, Odd Einar (Hg.): Altnordische Philologie. Norwegen und Island. Berlin etc.: de Gruyter, S. 341-390.
    (Kompaktes und aktuelles Einführungskapitel.)
  • Schier, Kurt (1970): Sagaliteratur. Stuttgart: Metzler.
    (Standardwerk zur Sagaliteratur. Wegen seines vornehmlich beschreibenden Charakters auch heute noch verwendbarer Überblick über die einzelnen Gattungen der Sagaliteratur und die häufigsten mit ihnen verbundenen Forschungsfragen.)
Editionen:
  • Det Arnamagnaeanske Institut København (Hg.) (1958-): Editiones Arnamagnæanæ. Kopenhagen: Reitzel.
    (Enthält die beiden Serien A und B, abgekürzt Ea A und Ea B. Maßgebliche kritische Textausgaben zuvor meist unedierter Texte. Insbesondere, aber nicht ausschließlich Saga-Texte.)
  • heimskringla.no
    (Sammlung von Quelltexten
    altnordischer Literatur, insbesondere Sagas, und Übersetzungen in alle skandinavischen Sprachen. Digitalisierungen von alten, inzwischen gemeinfreien Ausgaben. Noch im Wachstum.)
  • Íslenzk fornrit. 1933-. Reykjavík: Hið Íslenzka Fornritafélag.
    (Ausgabe von Sagatexten und historischen Quellen. Varianten nur in begrenzter Auswahl, daher für philologische Arbeit auf fortgeschrittenem Niveau zuweilen nicht ausreichend. Aufgrund der normalisierten Schreibweise als Studienbücher gut verwendbar.)
  • Rit. 1972-. Reykjavík: Stofnun Árna Magnússonar á Íslandi.
    (Das isländische Pendant zu den Editiones Arnamagnæanæ.)
  • Samfund til Udgivelse af gammel nordisk Literatur. 1880-1976. Kopenhagen: Jørgensen.
    (Abkürzung: STUAGNL. Kritische Ausgaben von Texten aus verschiedenen Gattungen der altnordischen Literatur, insbesondere der Sagaliteratur. Insgesamt 67 Bände.)
Übersetzungen:
  • heimskringla.no
    (Sammlung von Quelltexten
    altnordischer Literatur, insbesondere Sagas, und Übersetzungen in alle skandinavische Sprachen. Digitalisierungen von alten, inzwischen gemeinfreien Ausgaben. Noch im Wachstum.)
  • Niedner, Felix (Hg.) (1963-1967): Thule. Düsseldorf-Köln etc.: Wissenschaftliche Buchgesellschaft.
    (Umfassendste deutsche Sammlung von Übersetzungen. Jedoch mitunter verkürzend oder sehr frei. Neuauflage der Ausgabe von 1912-1930.)
  • Schier, Kurt (Hg.) (1996-1999): Saga. Bibliothek der altnordischen Literatur. München: Diederichs.
    (Aktuelle und textnahe Übersetzungen verschiedener Texte der Sagaliteratur. Mit Einleitungen und Kommentaren. Die Reihe ist unvollständig und wird nicht weiter fortgesetzt. Es sind acht Bände erschienen.)
Paläographie und Kodikologie:

Neben den Einführungskapiteln von Haugen (2007) und Jørgensen (2007) ist ergänzend Schneider (1999) zu empfehlen, auch wenn sich die De­tail­in­for­ma­tio­nen nur auf den deutschen Raum beziehen. Knappe, aber inhaltsreiche Artikel für die Schriftgeschichte der nor­d­isch­en Län­der finden sich neben den Einzeldarstellungen unten im ersten Band von The Nordic Languages (=HSK 22,1).

Einführungen:

  • Haugen, Odd Einar (2007): "Paläographie". In: Ders. (Hg.): Altnordische Philologie. Norwegen und Island. Berlin etc.: de Gruyter, S. 223-274.
    (Allgemeinverständliche, praktische Einführung in die altnordische Paläographie.)
  • Jørgensen, Jon Gunnar (2007): "Handschriften- und Archivkunde". In: Haugen, Odd Einar (Hg.): Altnordische Philologie. Norwegen und Island. Berlin etc.: de Gruyter, S. 34-98.
    (Allgemeinverständliche Einführung in die altnordische Handschriften- und Archivkunde.)
  • Schneider, Karin (1999): Paläographie und Handschriftenkunde für Germanisten. Eine Einführung. Tübingen: Niemeyer.
    (Einführung in die deutsche Paläographie und Handschriftenkunde, die aber auch als allgemeine Einführung benutzt werden kann.)
Einzelne Länder und Gebiete:
  • Benediktsson, Hreinn (1965): Early Icelandic Script. As Illustrated in Vernacular Texts from the Twelfth and Thirteenth Centuries. Reykjavík: The Manuscript Institute of Iceland.
    (Anspruchsvolle Darstellung der mittelalterlichen isländischen Schrift aus linguistischer Perspektive.)
  • Jansson, Sam (1943): Danmark og Sverige. Palaeografi A. Stockholm etc.: Bonnier etc.
    (Darstellung der schwedischen Schriftgeschichte.)
  • Kroman, Erik (1943): Skriftens Historie i Danmark fra Reformation en til Nutiden. Kopenhagen: Hagerup.
    (Darstellung der dänischen Schriftgeschichte.)
  • Seip, Didrik Arup (1954) Norge og Island. Palæografi B. Stockholm etc.: Bonniers etc.
    (Chronologische Darstellung der norwegischen und isländische Schriftgeschichte. Weniger systematisch als Benediktsson [1965].)
  • Sigurðsson, Gísli (Hg.) (2004): The Manuscripts of Iceland. Reykjavík: A´rni Magnússon Inst.
    URL: [http://www.handritinheima.is]
    (Leicht verständliche und reich illustrierte Einführung zu den isländischen Handschriften. Begeleitend dazu gibt es eine Internetseite auf Isländisch, die in naher Zukunft auch in deutscher und englischer Übersetzung verfügbar sein wird.)
  • Svensson, Lars (1974): Nordisk paleografi. Handbok med transkriberade och kommenterade skriftprov. Lund: Studentlitteratur.
    (Darstellung der Paläographie des gesamten nordischen Raums bis in die neuere Zeit.)
Faksimiles:
  • Collijn, Isak/Wessén, Elias (1943-1967): Corpus codicum Suecicorum medii aevi. Kopenhagen: Munksgaard.
    (Abkürzung: CCS. Schwedische Handschriften des Mittelalters.)
  • Corpus codicum Danicorum medii aevi. 1960-1973. Kopenhagen: Munksgaard.
    (Abkürzung: CCD. Dänische Handschriften des Mittelalters.)
  • Corpus codicum Norvegicorum medii aevi. 1950-. Oslo: Selkapet til Utgivelse av Gamle Norske Håndskrifter.
    (Abkürzung: CCN. Norwegische Handschriften des Mittelalters.)
  • Early Icelandic Manuscripts in Facsimile. 1958-1993. Kopenhagen: Rosenkilde & Bagger.
    (Abkürzung: EIM. Isländische Handschriften des Mittelalters.)
  • Kålund, Peder Erasmus Kristian (1907): Palæografisk atlas. Kopenhagen: Gyldendal.
    (Einzelseiten aus wichtigen isländischen und norwegischen Handschriften mit Transkription.)
  • Munksgaard, Einar (Hg.) (1930-1956): Corpus codicum Islandicorum medii aevi. Kopenhagen: Munksgaard.
    (Abkürzung: CCI. Isländische Handschriften des Mittelalters.)
  • Handbuch:
  • Cappelli, Adriano (1996): Dizionario di abbreviature latine ed italiane. Usate nelle carte e codici specialmente del medio-evo riprodotte con oltre 14000 segni incisi. Mailand: Hoepli.
    (Handbuch für Abkürzungen in mittelalterlichen italienischen und lateinischen Handschriften.)
Bibliographie:
Editionsphilologie:

Eine erste Einführung in die Editionsphilologie für Altnordisten ist Haugen (2007). Eine Einführung in die Terminologie ist Maas (1960). Eine exemplarische neuphilologische Untersuchung ist Johansson (1997). Erste elektronische Editionen altnordischer Texte bietet das Menota-Projekt.

Einführungen:

  • Haugen, Odd Einar (2007): "Textkritik und Textphilologie". In: Ders. (Hg.): Altnordische Philologie. Berlin etc.: de Gruyter, S. 99-145.
  • Maas, Paul (1960): Textkritik. 4. Auflage. Leipzig: Teubner.
Neuphilologie:
  • Johansson, Karl G. (1997): Studier i codex Wormianus. Skrifttradition och avskriftsverksamhet vid ett isländskt skriptorium under 1300-tallet. Göteborg: Acta Universitatis Gothoburgensis.

Elektronische Editionen:

  • Menota
    (Elektronische Editionen altnordischer Texte auf XML-Basis
    .)

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