Vortrag: Ein neues Deutschlandsbild? Veränderungen im Dänischen Blick auf Deutschland.

Seit einigen Jahren macht sich in Dänemark ein neues Phänomen bemerkbar: eine umfassende Faszination, teilweise sogar geradezu Begeisterung für Deutschland, für 'deutsche' Kunst, Kultur und Politik. Das seit spätestens dem 19. Jahrhundert in Dänemark dominierende, negative Deutschlandbild scheint zunehmend zu verblassen und durch ein positives Deutschlandbild ersetzt zu werden. In dem Vortrag will ich versuchen, diese neue Deutschlandbegeisterung zu beschreiben und zu deuten: handelt es sich primär - oder gar: ausschließlich? - um eine vorübergehende Faszination für Berlin? Spiegelt sich in dem neuen Bezug auf Deutschland nichts anderes als ein oberflächlicher Exotismus?  Oder deutet sich hier, so meine These, ein Paradigmenwechsel an, der auf eine historisch signifikante und vermutlich fortdauerende Veränderung des dänischen Deutschlandbildes hinweist? Und wenn ja: ist dieser Wandel primär aus Veränderungen in Deutschland oder - so scheint mir - primär aus Verschiebungen im dänischen Selbstbild zu erklären? Der Vortrag widmet sich daher der Frage nach dem Verhältnis von Selbstbild und Fremdbild und versucht auf diese Weise auch, am Beispiel des dänischen Deutschlandbildes, einen Einblick in die aktuellen Entwicklungen der dänischen Gesellschaft zu geben.